Is there an easy way?

Die am häufigsten gestellte Frage, die wir zu hören bekommen, ist: Kann mein Pferd barhuf laufen - und geritten werden? Und wenn - is there an easy way?

 

Naja. Zumindest die Antwort ist einfach. Jedes Pferd kann barhuf laufen. Kein Pferd kommt mit irgendeiner Form von künstlich angebrachtem Hufschutz auf die Welt. Und solange das Pferd gesunde Hufe hat, kann es auf diesen auch ohne Probleme laufen. 

 

 


Selbes Pferd, selber Huf - andere Situation: Einmal mit Beschlag, einmal mit gut bearbeiteten "nackten" Hufen ;) Dazwischen liegen 5 Monate - barhuf läuft das Pferd deutlich besser!

 


Für das Gerittenwerden gilt: Reiten ist ein Nutzen, den wir aus dem Pferd ziehen wollen. Ein Pferd ist von Natur aus nicht dafür gemacht, geritten zu werden. Wenn wir also ein Pferd reiten wollen, müssen wir dafür sorgen, dass es diese "unnatürliche Beanspruchung" überhaupt erst einmal aushalten kann.

Dazu gehört, neben einer altergemäßen(!) Ausbildung auch der Aufbau von Muskulatur, das Stärken von Gelenken, Sehnen und Bändern, das Fördern von Kondition und des Gleichgewichts. Und natürlich müssen auch die Hufe trainiert werden, um eine zusätzliche Belastung aushalten zu können.

 

Leider gibt es gerade in der Pferdewelt viel zu viele Hilfsmittel, die den Reiter mit verlockenden Aussagen dazu verführen, das Pferd "vor seiner Zeit" reiterlich nutzen zu können. Wenn das Pferd nicht vorwärst geht, wird mit Gerte oder Sporen nachgeholfen. Wenn es nicht zu halten ist, werden "schärfere" Gebisse empfohlen. Der Pferdekopf wird nach unten verschnallt, um das Pferd daran zu hindern, ihn in die Höhe zu reissen. Und nicht zuletzt soll ein permanent angebrachter Hufschutz dafür sorgen, dass das Pferd über alle Böden, in jeder Geschwindikeit und für beliebige Distanzen einsetzbar wird. Für uns haben diese Hilfsmittel wenig mit Hilfe zu tun - sie sind Zwangsmassnahmen.

 

Jedes "Erzwingen" von Leistung fordert seinen Tribut.

 

Ja - man kann einem Pferd die Fühligkeit nehmen, indem man es beschlägt. Aber sollte man sich nicht viel eher fragen, warum das Pferd fühlig ist? Sollte man dem Pferd nicht lieber die Zeit einberaumen, die es benötigt, um schadlos geritten werden zu können? Allzu gern wird immer noch ein Symptom behandelt, anstatt die Ursache zu beseitigen. Und der Faktor Zeit spielt dabei eine wesentliche Rolle. Denn Zeit kostet Geld.

 

 

Für uns haben diese Hilfsmittel wenig mit Hilfe zu tun - sie sind Zwangsmassnahmen!
Für uns haben diese Hilfsmittel wenig mit Hilfe zu tun - sie sind Zwangsmassnahmen!

 

Es ist billiger, ein Pferd rasch auszubilden. Es ist billiger, ein Fohlen früh abzusetzen. Es ist billiger, ein Pferd schon heuer zu reiten als noch ein Jahr in eine gewissenhafte Vorbereitung auf diese Anforderung zu investieren.

 

Unterm Strich ist es eine reine Einstellungssache. Nicht das Pferd ist es, das eventuell nicht barhuf geritten werden kann, sondern es ist der Pferdebesitzer, der eine Nutzung vom Pferd abverlangt, für die es (noch) nicht geeignet ist.

 

 

Text: Kata Ragg

 

 

 

 

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