Heu "nass" zu verfüttern kann in bestimmten Fällen nötig sein. Vor allem bei Heustauballergikern ist es wichtig, den Staub im Heu so gut es nur irgend geht zu reduzieren. Eine gängige Methode ist das "Wässern" von Heu.
Wichtig ist jedoch, dass das Heu WIRKLICH nass sein muss - ein "Bespritzen" mit Wasser langt nicht aus! Das Heu sollte wenigstens getaucht sein, sprich einmal gänzlich unter Wasser sein.
Im folgenden möchte ich Euch zeigen, wie ich bei meinem Heustauballergiker das Heu während der Sommermonate verfüttere. (Im Winter wid das Heu bedämpft - dazu folgt später mal ein eigener Artikel :)
Dreimal täglich bekommt mein an chronischer Heustauballergie leidender Araber Vomek eine gewaschene Ration Heu. Insgesamt 12 kg (trocken gewogen) - Morgens 3 kg, am frühen Nachmittag 3 kg und am Abend 6 kg.
Auf diesem Bild ist seine Morgenration von 3 kg Heu vor der Wässerung zu sehen. Ich "stopfe" das Heu in eine Scheibtruhe, weil das Heu im später nassen Zustand ein Vielfaches an Gewicht hat und sonst schwer zu transportieren ist.
Dann beginne ich das Heu zu wässern - ein alleiniges "Bespritzen" des Heu´s mit dem Schlauch oder der Gieskanne reicht nicht aus, um den Staub ausreichend zu binden.
Die Staubbelastung im Heu kann verschiedene Ursachen haben - ich gehe selbstverständlich davon aus, dass niemand schimmliges Heu verfüttert! Aber selbst in einem an sich guten, schimmelfreien und nahezu staubfreien Heu können Verunreinigungen auftreten - hier zum Beispiel kleben Erdreste an ein paar Halmen...
Durch das Wässern wird der Staub einerseits "gebunden", andererseits ausgewaschen. Wenn ich beim Wässern Erdteilchen finde, sortiere ich sie aus oder ich wasche diese Stellen besonders sorgfältig, um ein "Absinken" der Verunreinigung aus dem Heu zu erreichen.
Das Heu muss zur Gänze in Wasser getaucht sein. Da es zu Beginn oben auf schwimmt, prüfe ich den Wasserstand indem ich das Heu leicht unter Wasser drücke.
So sieht das Heu aus, wenn ich es fertig gewässert habe. Theoretisch könnte ich dieses Heu schon verfüttern - der Staub ist gebunden. Ich lasse es aber gerne für mindestens zwei weitere Stunden im Wasser, weil sich dann die Verunreinigungen nach unten hin absetzen.
Nach zwei Stunden hat sich das Heu mit Wasser vollgesogen. Es ist nun wesentlich "grüner" als zuvor.
Ich entnehme das Heu händisch aus dem Wasser und lasse es noch ein wenig abtropfen, ehe ich es vorlege. Dieses Heu ist garantiert staubfrei - zumindest solange man es nicht auf einem staubigen Untergrund zum Fressen anbietet.
Und diese herrliche Brühe ist das, was ich aus dem Heu gewaschen habe. Wer einmal sieht, welchen Dreck man selbst aus vermeintlich sauberem Heu noch auswaschen kann, den verwundert es nicht mehr, dass empfindliche Pferde hierauf reagieren.
Nur wenn das Heu lange genug in ausreichend Wasser liegt, kann der Schmutz auch nach unten absinken. Der Bodensatz dieser Heuration spricht für sich - gschmackig!
Wird dieser Dreck abgeschluckt, ist das nicht weiter schlimm. Wird er jedoch eingeatmet, ist das für einen Allergiker fatal!
Vomek kann nun ohne Beschwerden sein Heu fressen. Wichtig ist, dass speziell bei der Verfütterung von gewässertem Heu auf eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen geachtet wird. Da man alle Zusätze aber ohne Probleme staubfrei verfüttern kann, stellt das das geringste aller Probleme dar. Bon Appetit!
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