Umstellungen auf Barhuf

Im Folgenden möchten wir Sie gerne an ein paar aktuellen und spannenden Umstellungen auf Barhuf teilhaben lassen. Updates garantiert! :) Was die zwei Pferde hier gemein haben: Die Prognose niemals barhuf laufen bzw. genutzt werden zu können. ^^

24-jährige Warmblutstute, links vorne

Mit Eisen, direkt nach der Erstbearbeitung, 14 Tage später und 4 Wochen nach Eisenabnahme.

Die Stute ist eigtl "immer schon" beschlagen, von einer Umstellung auf Barhuf wurde stets abgeraten, da sie sich die Zehe so ablaufen würde, dass es schlussendlich zu einem Hufbeindurchbruch kommen würde.

Momentan sieht es nicht danach aus, im Gegenteil - vom ersten Tag an fußt die Stute auf die Tracht. Der Trachten wurden nur 2x ein bisschen gekürzt, den Rest macht die Stute ganz alleine. 24 h artgerechte Offenstallhaltung mit Raufutterzugang, Herdenkollegen, viel Bewegung und die verständnisvolle Mitarbeit der Besitzerin lassen die alte Dame zur Höchstform auflaufen.

In ihren Easyboot Epics mit Einlagen ist die Stute schon wieder bequem im Gelände unterwegs.

Hier die Sohlenansicht des Bockhufs in derselben Reihenfolge wie die Seitenansichten oben. Man beachte beim letzten Bild das Krümelhorn vor der Strahlspitze! Interessant auch die Blutergüsse in der Seitenwand im 2. Bild direkt nach Eisenabnahme. Die Seitenwände trugen die Hauptlast.

Dasselbe Pferd wie oben, rechts vorne

Mit Eisen, direkt nach der Erstbearbeitung und 4 Wochen nach der Eisenabnahme. Bei Betrachtung der Höhen- und Winkelunterschiede der beiden Vorderhufe wird klar wie belastend diese Ungleichheit für den ganzen Körper sein muss. Das Pferd ist wie ein Bogen nach rechts gespannt und ungleich bemuskelt. Mit ausreichend Bewegung und Gymnastizierung ist es dem Pferd nun endlich möglich sich gerader zu richten. Das war mit Beschlag nicht möglich. Da dieser die Form des Hufes vorgibt und Winkeländerungen die sich aus dem Laufverhalten des Pferdes ergeben würden nicht zulässt.

Haflinger, links vorne, Eisenabnahme

Am Tag der Eisenabnahme war der Beschlag erst 2 Wochen alt. Es ist sehr schön zu erkennen wie sehr ein orthopädischer Beschlag mit Platte und Silicon die Hufstellung beeinflusst und somit auch den Bewegungsablauf beeinträchtigt. Die Zehe wurde im Rahmen des Beschlags sehr stark beraspelt, sodass die Hufwand im Zehenbereich gerade erscheint. Im dritten Bild (ca 3 1/2 Wochen nach Eisenabnahme) lässt sich der Knick schon deutlicher erkennen. Im Zehenbereich ist die weiße Linie nicht mehr vorhanden, die Anbindung der Wand an das Hufbein deutlich geschädigt. Die ausgedünnte Wand lässt sich mit den Fingern aufbiegen.

Das Pferd ist derzeit noch mit Hufschuhen im Auslauf unterwegs.

Die Entwicklung ist spannend, die Prognose aus meiner Sicht hervorragend. :)

Text & Bilder: Uschi Sündermann